Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane (1929)

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5. Geologische Argumente.

L. C. Ferraz (erwähnt in [78]) dies Gestein südlich der Fundstelle bei Blumenau in Santa Catharina, am Nordufer des Itajahýflusses, anstehend gefunden, wodurch die von du Toit vorgeschlagene Deutung ihre Beweiskraft einbüßt. Andererseits ist aber das gleichartige Vorkommen des anstehenden Gesteins in Brasilien und Südafrika wiederum ein sehr beachtenswertes Glied in der langen Kette auffallender Übereinstimmungen zwischen diesen beiden Kontinenten. Weitere Übereinstimmung finden wir in den Richtungen der uralten Faltungen, welche diese großen Gneistafeln überall durch-

Abb. 16.

Streichrichtungen in Afrika, nach Lemoine.

ziehen. Für Afrika verweisen wir auf die in Abb. 16 dargestellte, von Lemoine [76] entworfene Karte. Sie ist für andere Zwecke hergestellt und zeigt daher das, was wir brauchen, nicht sehr deutlich, aber sie zeigt es doch. In dem Gneismassiv des afrikanischen Kontinents kommen hauptsächlich zwei etwas verschieden alte Streichrichtungen vor. Im Sudan herrscht die ältere nordöstliche Streichrichtung vor, welche sich schon in dem geradlinigen gleichgerichteten Oberlauf des Niger zeigt und noch bis Kamerun beobachtet wird. Sie schneidet die Küste unter einem Winkel von etwa 45°. Südlich von Kamerun dagegen — auf der Karte gerade noch erkennbar - - tritt die andere, jüngere Streich-


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen, Bearbeitung und OCR durch Kurt Stüber, Oktober 2003.
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© Kurt Stueber, 2003