Sechzehntes Kapitel, Von Java um Celebes und die nördlichen Molukken nach Ambon.
Der Dampfer Both gehört der »Koninklijke Paketvaart Maatschappiy«, welche von der niederländischen-indisch Regierung subventioniert ist und den ganzen Post- und Haupt-Personen-Verkehr in Niederländisch-Indien besorgt. Die Preise der Fahrten im Archipel sind ziemlich hohe, zum Glück erhält aber jeder Naturforscher ohne weiteres 20 Prozent Ermäßigung. Ich habe alles in allem fast zwei Monate an Bord des Both zugebracht und trat bald mit dem vortrefflichen Kapitän, Herrn A. de Bruyne, und den Offizieren in ein freundschaftliches Verhältnis. Wo es anging, war man mir behilflich. Ich machte hier den Versuch, die pelagischen Seetiere, das sogenannte Plankton, derart zu fischen, daß ich das Seewasser durch eine der Pumpen des Both aus dem Meere hob und durch ein feines Gazenetz laufen ließ. Der Rückstand auf dem Boden des Netzes wurde dann gesammelt und konserviert. Leider waren aber die Öffnungen der Pumpen sämtlich so fein, daß ich auf diese Weise nur die allerkleinsten Organismen als Filtrat erhielt. Der erste Offizier, Herr van der Lee, hatte sich neben seiner Kabine eine kleine Dunkelkammer zum Entwickeln von Photographien und Wechseln der Platten hergestellt und gestattete mir zuvorkommend den Gebrauch derselben.
Von Passagieren hatten wir eine Anzahl evangelische Missionäre, die im Norden von Celebes in der sogenannten Minahassa ihre Tätigkeit ausübten. Die niederländisch-indische Regierung gestattet es den christlichen Missionären nicht, in Java Propaganda zu machen, weil dies ohne Zweifel den Frieden der streng mohammedanischen Bevölkerung stören würde. An anderen Orten des Archipels dagegen gibt es Missionäre, und dieselben haben in der Minahassa gute Erfolge zu verzeichnen. Unsere beiden Missionärfamilien waren schon seit länger als einem Jahrzehnt dort ansässig. Der eine Missionär war nach Java gekommen, um seine hübsche 18jährige Tochter, die in
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