Dreizehntes Kapitel, Neu-Guinea. Von Jule Island bis zum Südkap.
Als wir Anfang April unsere Fahrt nach Neu-Guinea antraten, durften wir eine Fortdauer des Nordwestmonsuns bis Ende des Monats erwarten, und dieser Wind würde unsern kleinen Lugger wie einen Pfeil die Südostküste von Neu-Guinea hinab bis zum Ostkap fortgetrieben haben. Ende April oder Anfang Mai setzt dann gewöhnlich der Südostpassat ein, ein Wind, wie wir ihn für unsere Rückfahrt nicht besser bestellen konnten. Leider wehten aber in diesem Jahre die Winde wenig fahrplanmäßig: der Südostpassat kam früher, als wir ihn gebrauchen konnten, und als wir ihn dann nötig hatten, verschwand er plötzlich wieder ebenso launenhaft, wie er gekommen war, und überließ seinem Antagonisten das Feld.
Gleich nach unserer Abfahrt von Thursday Island wehte eine frische Südostbrise und war uns bis zur Küste von Neu-Guinea nicht unerwünscht, da wir bis Bramble Cay hauptsächlich einen nordnordöstlichen Kurs zu steuern hatten.
Bis Bramble Cay hat man sich durch eine große Menge von kleinen riffumsäumten Inseln durchzuwinden: Double Island, The Three Sisters, Cocoa Nut-, Arden-, Rennel-, Marsden-, Campbell-, Stephens Island, Hügelkuppen der versunkenen Nordostspitze Australiens, die östlich vom eigentlichen Korallenmeer noch durch das große Barrierriff getrennt werden. Stephens- und Darnley Island sind als die Nordostspitzen des versunkenen Landzipfels aufzufassen, und östlich von ihnen befindet sich auch das Nordende des Barrierriffs bei Anchor Cay. Zwischen diesem und dem nördlich davon gelegenen Bramble Cay kann man von Osten her in den Riffkanal und weiterhin in die Torresstraße eintreten, die Durchfahrt wird als »Bligh Entrance« bezeichnet. Etwas südlich davon befindet sich eine zweite Einfahrt: Flinder's Entrance.
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