Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. (1903)

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Zierrat. Waffen.

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Steinbeile1) (Figur 3 der beistehenden Abbildung) sind nur roh be-

hauen, nicht glatt geschliffen und poliert wie die Steinwaffen der

Papuas und Polynesier. Nur ganz vereinzelt findet man Stämme, die

sich in dieser Beziehung zu einer größeren Höhe erhoben haben

und den Stein sau-

ber zu behauen und

sorgfältig zu glätten

verstehen, wie die

Eingeborenen an der

Hanover - Bai und

in manchen Gegen-

den von Victoria.

Der Kunst, den Stein

zu durchbohren, be-

gegnen wir nirgends.

Dieselbe Dürftigkeit

und unvollkommene

Ausbildung in jedem

Gerät, jeder Waffe,

aus welchem Mate-

rial sie auch bestehen

mag. Man blicke

nur auf die häß-

lichen Holzkeulen,

die plumpen unsym-

metrischen Schilde,

das rohe Flechtwerk.

Die Formen sind

fast durchweg un-

künstlerisch und

phantasielos, Ver-

zierung fehlt ent-

weder ganz oder befindet sich noch

in den ersten kindlichsten Anfängen. Parallele, meist geradlinige Striche, die zur Schraffierung von Dreiecken oder Vierecken dienen. Selten wagt man sich an den Kreis oder die krumme Linie und die Resultate sind meist

Australische Waffen und Geräte.

1 u. 2 Bumerangs. — 3 Steinbeil. — 4 Holzschild. — 5 Schilf korbtasche. — 6 u. 7 Holzkeulen (1 — 4, 6 u. 7 vom Burnett, 5 von Cooktown).

1) Betreffs des Gesteinsmaterials der von mir vom Burnett mitgebrachten Beile vgl. Anhang II.


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Oktober, 2003.
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© Kurt Stueber, 2003