Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. (1903)

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Rückkehr an den Burnett.

und ein warmer Winterpelz, den ich mir aus 80 erbeuteten Fellen habe machen lassen, erinnert mich noch heute an meine Mondschein-Jagden bei Tim Shey's Creek. Die Jagd ist sehr einfach. Nähert man sich einem Baum, auf dem ein Opossum sein Wesen treibt, so sucht das Tier nicht zu entfliehen, sondern duckt sich mäuschenstill auf einen Ast. Nun heißt es die Augen anstrengen, um es zu entdecken, was für den Ungeübten oft nicht leicht ist. Man hat aber Zeit, kann den Baum umkreisen, nah herantreten und sich wieder

Australisches (unechtes) Opossum, Trichosurus vulpecula (das echte Opossum ist ein amerikanisches Beuteltier. Didelphys virginiana). ca. 1/3 nat. Gr.

entfernen, ohne daß das Tier sich von der Stelle rührt. Hat man es entdeckt, so stellt man sich so, daß sich das Ziel zwischen dem Schützen und der Scheibe des Mondes befindet, und hat dann einen ganz sicheren Schuß, weil Zielpunkt und Korn des Gewehrs gleichmäßig vom Monde beschienen sind. Am Burnett kommen zwei Arten von »'Possums«, »Gruna« der Schwarzen vor: der recht häufige Trichosurus vulpecula var. typicus und der seltenere Pseudochirus peregrinus, das ringelschwänzige 'Possum.

Nahe venvandt mit diesen unechten Opossums sind die Flugbeutler Petaurus, »Uää« der Schwarzen, die am Burnett durch mehrere Arten


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Oktober, 2003.
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© Kurt Stueber, 2003