Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. (1903)

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Bluttemperatur der Ursäugetiere. 183

Abhängigkeitsverhältnis dieser Schwankungen von wechselnden Temperaturgraden der äußeren Luft ließ sich dabei nicht erkennen.

Es scheint nach alledem, als ob die Monotremen weder zu den wechselwarmen Tieren (sogenannten Kaltblütern, deren Temperatur mit der der äußeren Luft schwankt), noch auch ganz streng genommen zu den dauerwarmen Tieren (sogenannten Warmblütern, die eine konstante Temperatur besitzen) zu rechnen sind, sondern daß sie auch in dieser physiologischen Beziehung ein Bindeglied zwischen wechselwarmen Reptilien und dauerwarmen Säugetieren darstellen.

Nur selten begleitete ich die Schwarzen auf ihrer Suche nach Echidna. Gewöhnlich ritt ich allein für mich aus, um gewisse kleinere Beuteltiere zu erlegen, die hier recht häufig waren. Ich hatte mir für diese Jagd zwei gute Foxterriers aus Mary-borough mitgebracht, und »Jack« und »Topsy« bewährten sich ausgezeichnet als Stöberhunde. Im hohen

Känguruhratte, Aepyprymnus rufescens. ca. 1/3 nat. Gr.

Grase des offenen

Busches hat die Känguruhratte, »Barunga« der Schwarzen, Aepyprymnus rufescens, ihr halbkugeliges, wohlgefüttertes Nest, in das sie sich während der Tageshitze zum Schlafen zurückzieht, und in dem sie sich sorgfältig mit einem Grasdach zudeckt. Erst nach Anbruch der Dunkelheit erhebt sie sich und äst Gräser, besonders aber Knollen und Wurzeln, die sie mit den scharfen Krallen der Vorderpfoten ausgräbt. Sie gleicht einem Känguruh im kleinen und hüpft wie jenes in weiten, behenden Sprüngen dahin. Das Aufschlagen der Hinterläufe auf den Boden hallt wie ein kräftiger Schlag durch die stille Nacht wider, vernehmlich bei der


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Oktober, 2003.
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© Kurt Stueber, 2003