| 114                                      Der Abzug der Schwarzen. Mündung des  Boyne   wollte  durchaus  nicht reichlicher   fließen  und lieferte trotz aller Bemühungen durchschnittlich nicht mehr als 20 Eier täglich.    Noch immer war ich damals der Ansicht, daß die Laichzeit eben erst beginne.    Ich verbot den Schwarzen aufs strengste, irgend einen ausgewachsenen Ceratodus zu dieser Zeit zu fangen, besonders an   dem  Platze,   an   dem   wir   die Eier fanden.    Am  Sonntag,  den 8.  November,   konnten   die  Schwarzen   aber  der Versuchung   nicht widerstehen, sondern fischten ohne mein Wissen an der betreffenden Stelle nach  den Tieren,   die  sie  schon  seit längerer Zeit  bei ihrem Suchen  nach   den Eiern beobachtet hatten,   und fingen  drei starke Männchen und ein großes Weibchen, das noch eine ziemliche Menge Laich enthielt.   Von diesem Tage an begann meine Quelle allmählich ganz   zu   versiegen;   junge   eben   abgelegte   Eier wurden   gar   nicht mehr gefunden,  nur noch ältere, schon vor längerer Zeit abgelegte, und schließlich   gar   keine   mehr.    Als   ich  die  Schwarzen fort   und fort zu eifrigem Suchen  antrieb,   sagte  mir einmal eine der Frauen: »Was sollen wir denn noch länger nach den Eiern suchen; man hat ja die Mutter getötet.«   Auf diese Weise erfuhr ich, was die Schwarzen gegen   mein  Verbot angestellt hatten,   und  all   mein  nachträglicher Zorn konnte  nichts mehr nützen.    Es ist mir unzweifelhaft, daß die schwarze Frau mit ihrer Behauptung Recht hatte.    Alle die dort gefundenen   Eier  rührten  von dem   einen   am   8.  November  getöteten Weibchen   her  und   waren   von   demselben   Tag   für   Tag   in   einer gewissen Anzahl  über einen   ziemlich weiten Umkreis hin abgelegt worden.    Jimmy   hatte   die   Fische   einmal   beobachtet,   wie   sie   in größerer Anzahl   zwischen   den   Wasserpflanzen   gleichsam   spielend umherstrichen, in einer Weise, wie man sie sonst bei diesen Fischen niemals   beobachten   kann.     Höchstwahrscheinlich   war   damals   das Weibchen   gefolgt  von   mehreren  Männchen   mit   der Eiablage beschäftigt gewesen. Unsere Erfahrungen an den Amphibien haben uns gelehrt, daß Eier, die von einer im Wasser aufquellenden Gallerthülle umgeben sind, vor dem Quellen der Hülle befruchtet werden müssen, also ehe sie mit dem Wasser in Berührung kommen. Die Befruchtung muß deshalb im Eileiter selbst erfolgen, wie bei den Molchen und vielen ändern geschwänzten Lurchen, oder im Momente des Austritts wie bei den Fröschen und Kröten Ich konnte nicht mit Sicherheit feststellen, wie der eigentliche Befruchtungsakt bei Ceratodus vor sich geht. Aus einer Reihe von Gründen aber, die ich an dieser Stelle nicht näher aufzählen will, scheint mir eine innere Befruchtung der Eier durch einen Kopulationsakt, oder durch stellvertretende |   Faxsimile (Scan) dieser Textseite.
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