Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. (1903)

Volltext

[Vorige Seite][Index][Nächste Seite]

92

Das Camp am Auburn.

zu entziehen, einzufangen, nieder zu werfen, zu kastrieren und mit der Brandmarke zu versehen. Die Rinder, die halbwild im australischen Busch weiden, gestatten es freiwillig keinem Menschen, sich ihnen zu nähern oder sie gar zu berühren. Bei der Annäherung von Menschen trollen sie sich weg. Da nun ein Pferd flinker ist als ein Rind, kann man sie treiben, wohin man will, und die ganze Kunst des »Stockreitens« beruht eben darauf, einzelne Tiere oder eine ganze Herde

Brandmarken der Kälber in Coonambula.

in einer bestimmten Richtung und an eine gewisse Stelle zu treiben. Merkwürdiger Weise bedient man sich in Australien des Lassos niemals zum Einfangen der sich frei bewegenden Rinder, sondern gebraucht den »headrope« höchstens zum Niederwerfen kräftiger Pferde und Rinder in den Yards.

Noch schwieriger und zeitraubender als das Mustern der Rinder ist das der Pferde, die viel mutiger, lebhafter und vorsichtiger sind als die stumpfsinnigen Rinder, sich auch in den Yards schwerer fangen


Faxsimile (Scan) dieser Textseite.

Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Oktober, 2003.
Dieses Buch ist Teil von www.biolib.de der virtuellen biologischen Fachbibliothek..
© Kurt Stueber, 2003