"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

79. Brief

Berlin, 19. April 1872.




Mein allerliebstes Röschen! Als Dein obligater Tyrann - oder vielmehr Sklave! - will ich nicht verfehlen, Deinen gestern eingetroffenen Brief sogleich pflichtschuldigst zu beantworten. Über die guten Nachrichten von Dir und Deinen beiden munteren Ablegern habe ich mich sehr gefreut! Hoffentlich lautet der nächste Brief ebensogut . . . Ich laufe seit 2 Tagen in dem grauenhaften Berlin von morgens bis abends herum. Es ist doch ein schreckliches Loch! Ich danke meinem Schicksal, daß es mich nicht hierher geworfen hat, und freue mich schon wieder sehr auf die stille Klause im kleinen Jena und die stolze Tyrannin, deren Sklavenjoch ich tragen muß. Nein, ist das hier ein ungemütliches Leben, oder vielmehr Treibjagen! Tante Bertha, die jungen Sethes etc., alles sucht nach Wohnungen und findet keine . . . Sind das hier Zustände! . . .





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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999