"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

73. Brief

Jena, den 9. August 1871.




Mein liebes Röschen! Dein lieber, gestern erhaltener und schon seit mehreren Tagen erwarteter Brief, hat mich duch die Nachricht, daß Dir das Bad gut bekommt, sehr erfreut und besonders durch die Hoffnung, Dich nun bald wiederzusehen. Ich habe schreckliche Sehnsucht nach Dir, Du liebes Herz!

Also Sonnabend über 8 Tage! Immer noch 11 Tage Geduld! Übrigens ist mir dieser Tage etwas eingefallen. Wie wäre es, wenn ich mit Minna und Walter nach Apolda käme und wir gleich weiter nach Berlin reisten? Wir würden erstens die doppelte Fahrerei nach Apolda hin und her sparen. Zweitens müßtest Du nicht so bald wieder aus Deiner neueingerichteten Häuslichkeit heraus. Sonst müssen wir doch in 2, spätestens 3 Wochen die Berliner Reise antreten. Kurz, vernünftiger wäre dieser Vorschlag. Ich kann mir aber schon denken, daß Dein Gefühl sich dagegen sträuben wird, und will daher nicht zureden.

Von uns ist nur Gutes zu berichten. Die Kinder sind beide sehr munter. Ich habe wieder außerordentlich in Gesellschaft geschwärmt .  . An die gute Mama herzliche Grüße, schließt das Bad recht gut ab und kommt beide gesund wieder. Ich kann die Zeit kaum erwarten . . .





Brief 72..........................................................................................Brief 74



zurück zum Inhaltsverzeichnis




Diese Seite ist Teil von Kurt Stübers online library
erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999