"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

61. Brief

Nauheim, den 25. Juni 1871.




Liebster, bester Mann! Ich hoffte von Tag zu Tag, einen recht lieben Brief von Dir zu bekommen, doch leider vergeblich. Die paar kurzen Zeilen, die Du in Mutters Paket eingelegt hattest, rechnen doch nicht. Ich schreibe Dir immer so lange, ausführliche Briefe, und Du so kurz und immer in Hetze, als ob Du selbst für Dein kleines Frauchen nicht ein wenig Zeit übrig hättest. Mutter schreibt in ihrem gestrigen Brief, daß Du Nachricht von mir erwartest, und so will ich Dir berichten . . . Ich freue mich ungemein auf zu Hause und sehne mit oft unbeschreiblich nach Dir, mein unruhiger, ungeduldiger Mann! Aber wenn Du mich nicht ganz frisch wiederhaben kannst, willst Du mich ja nicht wieder zurückhaben. Was soll ich anfangen? . . . Nun noch einen herzlichen Kuß, mein Herzens-Ernst, von Deiner sehnsüchtigen Agnes.





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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999