"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

60. Brief

Nauheim, den 13. Juni 1871.




Liebster, bester Mann! Du hast mich so hübsch mit Lektüre versehen, gestern durch die drei Bücher, die unsern Wissensdurst stillen sollen, und heute durch das berühmte Jenenser Tageblatt, damit wir Schritt mit der orientalischen Frage halten! Nicht? Das ist sehr aufmerksam von Dir, mein liebes Herzblatt, und hasst Du mich sehr dadurch erfreut, schicke mir nur diese kleine Zeitung so weiter, denn im Lesesalon des Kurhauses ist ein solches Durcheinander von Zeitungen, daß wir selten das Richtige erwischen! - Mit den griechischen Küstenfahrten habe ich angefangen, ich lese sie Marie vor, und wir haben uns dadurch den gestrigen Regentag sehr nett vertrieben! Ich bin recht frisch und munter wieder. Es ist doch schön, wenn man alle Wirtschaftssorgen hinter sich lassen kann! . . . Wenn Du nur manchmal ein Stündchen bei mir sein könntest? Ich sehne mich nach Dir, Du aber gewiß nicht nach Deiner schwachen Frau? Mit liebevollstem Gruß Deine Agnes.





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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999