"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

214. Brief

Cambridge, 23. August 1898.




Mein geliebtes Röschen! Gestern angekommen, empfing mich hier Dein lieber Brief. Ich ersehe daraus zu meiner großen Freude, daß es Euch in Fr. gutgeht und daß auch Du unseres 31. Hochzeitstages gedacht hast. Hoffentlich können wir noch ein paar stille Altersjahre in unserem lieben Jena friedlich zusammen verleben! Mir geht es im ganzen gut. Die arge Hitze war nicht sehr angenehm, aber ich habe doch die Strapazen gut ertragen. Stundenweis leide ich noch an Herzklopfen . . . Gadows wohnen 1 Stunde von der Stadt, ganz allein in einer Villa auf dem Lande . . . Ich entgehe dadurch vielem Trubel! Morgen halte ich einen kleinen Vortrag über das Tier-System, Freitag vormittag den über den Ursprung des Menschen. Du kannst dabei für mich beten!! Er wird mit großer Spannung (nach den Zeitungen!) erwartet. Die Engländer sind übrigens wieder sehr liebenswürdig. Samstag fahre ich nach London zurück. Sonntag, 28. August, bin ich bei dem berühmten Kongreßpräsidenten Sir John Lubbock, High Elms (Down, Kent). Schreibe eventuell dorthin. Weiteres unsicher! Tausend Grüße, liebster Schatz . . .





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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999