Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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(welches doch selbst schon die Krankheit ist). Es sind also viererley Gattungen des Abnehmens, oder der Auszehrung.

* 1. Die Erfahrung lehret, daß Pflanzen, nachdem sie zwar glücklich aus den Samen erzeuget worden, doch band eine Entkräftung zu erkennen geben, indem ihre Blätter eine falbe oder blasse Farbe bekommen, sich zusammen rollen, und dürr werden, und dieses Uebel begegnet ihnen, obschon sie sich in einem Alter befinden, wo sie am meisten wachsen, und zunehmen sollten, obschon an dem Baue, und an der Pflege des Erdreichs nichts vernachlässiget worden ist. 2. In kälteren oder auch feuchteren Jahren pfleget oftmals die Rinde der Bäume, und Stauden Anfangs zusammen zu schrumpfen, und dieselbe vermorschet endlich, nach aufgehobener Verbindung mit den anderen Theilen sogar, daß sie mit dem Finger, gleich einer befeuchteten Asche, als ein schimmlichtes Wesen kann zerrieben werden. In den mitternächtigen Ländern, und überaus kalten Gegenden Norwegens verwüstet diese Gattung der Krankheit auch Bäume von dem größten Umfange. 3. Wenn das Wesentlich des Halms schon verderbt ist, so begiebt es sich, bey neu hervorgekommenen Pflanzen, die schon mit ihrem Schlunde den Saft aus der Erde empfangen sollten, daß dieselbe, ob sie schon diese Nahrung eingenommen haben, doch gar keinen Wachsthum verspüren lassen, sondern vielmehr zu verwelken, faul zu werden, und aus


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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