Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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zusterben anfangen, und dieses heißt: Hier kömmt die Pflanze nicht fort. 4. Eben dieses Schicksal erfahren auch ältere Bäume, wenn ihre Theile von Brand, Fäulniß, und anderen Mängeln beschädiget, die Nahrung weder annehmen, noch ihren Gliedern mittheilen können: solche Bäume nehmen ab, und eine täglich zunehmende Auszehrung befördert ihren Tod.

§. 45.

Die Gattungen der Geschwulsten, besonders aber der wassersüchtigen.

Wenn die ganze Beschaffenheit einer Pflanze, vermög ihres zu viel vermehrten, und ausgedehnten Umfangs kränklich ist, so trägt sich diese auf viererley Arten zu, nämlich: wegen zu vieler Fette, wässerichten Geschwulsten des Stammen, dergleichen Fehlern in der Wurzel, oder wegen eben solchen Geschwulsten, welche die Krone der neu hervorgebrochenen Pflanzen angreifen. Es sind also vier Gattungen der Aufschwellungen.

* 1. Eine übermäßige Fette belästiget die Pflanzen, die in einem gar zu guten Erdreiche gebauet sind: denn wenn solche noch dazu der beßten Witterung also geneißen, daß sie binnen einer kurzen Zeit zunehmen, so wird solcher Wachsthum so stark, daß sie nicht mehr weiter fortschreiten können, sondern eher zerschnellen, als sie ihre gehörige Vollkommenheit erreichet haben. Ein Beyspiel finden wir nicht allein an Baumrinden,


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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