Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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Samen der Bach- oder wilden Münze eine Garten- oder Krausmünze, der Gerste ein Haber, der Klee ein Quendel, oder Polley, das Kraut in eine Rübe, der Wicke in eine Spelte, und endlich gar in eine Weizenäher erwachsen sit. 4. Eine Misgeburt des Samen ist vorhanden, wenn die Samenkörner schwarz wie Kohlen hervorbrechen, und sie werden immer mürber, bis sie endlich in einen feinen schwarzen Staub zerfallen, der, wenn er in Wassergeweicht, und durch ein Vergrößerungsglas beschauet wird, kleine schwärzliche Schlänglein, die sich bewegen, zeiget. Uebrigens vermischen sich bisweilen diese kohlenfärbige Samenkörner so genau mit den gesunden, daß einige Aehren, die aus eben diesen Gerstenkörnlein erwachsen, voll der schönsten Körnlein sich befinden, die anderen aber nur schadhafte und schwärzliche Körner bringen; aus welchen sich ergiebt, daß solche Samenkörner wahre Misgeburten des Samens sind; in welchem Stücke zwar viele Pflanzenkündige eine ganz andere Meynung hegen. 5. Unartige Geburten der Baumfrüchten sind am gemeinsten in Citronenäpfeln, Limonien, und Melonen; diese haben bisweilen ziemlich abenteuerliche Gestalten an sich, so, daß auch nicht selten gar zwey zusammen gewachsene hervorkommen. In Früchten, deren Kern in einem gleichsam steinernen Gehäuse verwahret ist, findet man oft zwey Körner; einer derselben ist gut und schmackhaft, der andere aber schadhaft, und ungeschmack. 6. An den Weinstöcken, und anderen Bäumen pflegen besonders, entweder in nas
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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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