Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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mener Lebensstand oder in einer Beschwerlichkeit dieser Verrichtungen bestehe; so muß jetzt alles das eine Krankheit genennet werden, was durch seine Wirkung die Verrichtung entweder gänzlich aufhebt, oder beschwerlicher machet. Und weil alle Verrichtungen durch die Bewegung der Theile geschehen, $. 3. so kann auch alles dasjenige mit dem Namen einer Krankheit belegt werden, was diese Bewegung entweder gänzlich, oder zum Theil benimmt.

§. 12.

Die Pflanzen haben Krankheiten.

Ungezweifelt haben die, nach der in §. 6. beschriebenen Weise, lebende Pflanzen ihre Krankheiten. Aus täglichen, und überzeugenden Erfahrungen werden wir belehret, daß die Verrichtungen der Pflanzen bisweilen gänzlich aufhören, zuweilen aber nur vermindert, und schwerer gemacht werden, §. 8. Gewiß ist auch, daß oftmals die Pflanzen aussterben, oder doch in einem mißlichen Lebenszustande sich befinden, §. 9. Es müssen demnach genugsame Ursachen vorhanden seyn, aus denen wir wissen können, warum sie aussterben, oder warum sie in so mißlichen Lebenszustande gerathen sind, §. 10. Eben diese Ursachen aber sind es, was wir Krankheit nennen, §. 11. Also ist klar, daß die Pflanzen Krankheiten haben.


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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