Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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vorhanden ist, aus dem man abnehmen kann, warum ihnen solcher Zufall begegne.

* Es geschieht keine Veränderung in dieser Welt ohne Ursache, und ohne daß etwas vorhergehe; wir sind einer irrigen Meinung, wenn wir denken, es könne etwas ohne Ursache geschehen; und daher kömmt es, daß wir Ursachen, die uns unbekannt sind, für keine halten. Jede Materie, deren bewegende Kraft schon ihre Bestimmung zu einer gewissen Geschwindigkeit und Maaß hat, ist ihrer Natur nach ganz unvermögend, daß sie ohne Zuthun einer andern Ursache, entweder ihre Bewegung abbreche, oder von sich selbst eine nue Geschwindigkeit, und Maaß ihrer Bewegung annehme. Da also das Leben der Pflanzen wirklich in Bewegung der Theile, wodurch alle ihre Verrichtungen vollendet werden (§. 6. in der Anmerkung) bestehet, so wird auch dieses ihr Leben weder aufhören, nach abnehmen, wenn nicht Ursachen vorhanden sind, deren Wirkungen daran Schuld sind.

§. 11.

Was ist ihre Krankheit?

In weitläufigem Wortverstande heißt alles das eine Krankheit, welches den Pflanzen das Leben entweder benimmt, oder schwächet.

* Da einmal vorausgesetzt ist, daß der Tod in Aufhörung der belebten Verrichtungen; ein unvollkom


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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