Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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andere, als die bewegende Kraft der Elementen ist, §. 4. welche bewegende Kraft behöriger Weise zum Wirken bestimmet seyn muß, $. 5. so ist e ben dieselbe bewegende Kraft die Ursache des Lebens in den Pflanzen. 3. Dieß Leben ist im wahren, und eigentlichen Verstande kein Leben: denn was eigentlich lebet, hat die Freyheit sich zu bewegen, oder nicht zu bewegen, dieser Freyheit genießen keineswegs die Pflanzen, weil ihre bewegende Kraft nur also handelt, wie sie von einfließenden Ursachen bestimmet wird; in solchen Umständen stehet es nicht in ihrer Gewalt anders zu handeln.

Die Elementen einer Materie besitzen in sich selbst zwar eine Bewegung, und haben Bewegungen, die in ihrem Innersten geschehen; doch nicht jede solcher Bewegungen heißt eine Bewegung eines lebenden Körpers; wohl aber kann jede Bewegung eines lebenden Körpers eine innerlich heißen.

§. 7.

Was ist ein mehr, und weniger vollkommenes Leben?

Nach dem Maaße der Fertigkeit, mit welcher die Pflanzen ihre der Zeit, dem Alter, und Geschlecht angemessene Verrichtungen ausüben, heißt ihr Leben mehr vollkommen. Je weniger im Gegentheile sie diese Leichtigkeit haben, je weniger Leben besitzen sie. Denn die bewegende Kraft, die alle Verrichtungen wirket §. 4.


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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