Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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wird sich in ihren Wirkungen erleichtert finden, wenn sie in den Pflanzen diese Fertigkeit antrifft; alles ist da einstimmig vorhanden, was dieser Kraft ihre Bestimmung geben soll, §. 5. und diese Uebereinstimmung macht das Leben der Pflanzen nach der Naturkunde vollkommener. Nach den Graden also der Leichtigkeit im Wirken ist die Vollkommenheit des Lebens abzumessen. Wenn aber die Pflanze ihre Verrichtungen schwer herfürbringet, wird auch die bewegende Kraft in ihren Wirkungen gehemmet seyn; was ihr die Bestimmung geben soll, wird ermandeln; und so wird die Pflanze ein schwaches Leben haben. Jene Pflanzen also leben weniger, die einer geringern Leichtigkeit in ihren Verrichtungen genießen.

* Zu einem vollkommenen Leben der Pflanzen wird demnach erfordert, daß ihre flüßige Theile in ihrer Zusammenmischung recht bestellet sind. Ein regelmäßiger Körperbau der festen Theile; und endlich ein ordentlicher Einfluß, und Wirksamkeit der von außen wirkenden Ursachen: weil von allen diesen die Maaß der bewegenden Kräft abhänget.

§. 8.

Beobachtungen über das Leben der Pflanzen.

Bey dem Leben der Pflanzen machen wir nachstehende Beobachtungen. 1. Bisweilen erwachsen keine Pflanzen aus ihren in die Erde geworfenen Samen hervor, daß sie also nicht einmal zu dem ersten Alter ihrer


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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