Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

Volltext

[Vorige Seite][Index][Nächste Seite]

Was haben aber wohl die Pflanzen anderes in sich, so der bewegenden Kraft eine Bestimmung geben könnte, als die Zusammensetzung aus festen und flüßigen Theilen, die Vermischung, die daraus entstehende Beschaffenheit ihrer Natur, und den Einfluß auswärtiger Ursachen?

* Was bey einer Maschine die Seele der Bewegung (Motor) oder die Triebfeder heißt, das ist bey den Pflanzen die zum Wirken bestimmte Bewegkraft der Elementen.

$. 6.

In was bestehet das Leben, und der Tod der Pflanzen?

Jene Pflanzen leben, in welchen sich Verrichtungen zeigen, die der Zeit, dem Alter, und dem Geschlechte derselben angemessen sind. Jene halten wir für todt,in welchen diese Verrichtungen aufhören. Das wirkliche Leben der Pflanzen bestehet demnach darinnen, daß sie gleichsam lebendige Verrichtungen herfürbringen, deren eine auf die anderen durch einen beständigen Zusammenhang folgten: sofern aber solche Verrichtungen aufhören, und gänzlich erlöschen, so halten wir sie für todt.

* Hieraus folget 1. weil alle Verrichtungen der Pflanzen durch die Bewegung ihrer Theile geschehen, §. 3. so bestehet ihr Leben unstreitig in dieser Bewegung. 2. Da die wirkende Ursache aller Verrichtungen keine


Faxsimile (Scan) dieser Textseite.

Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
Dieses Buch ist Teil von www.biolib.de der virtuellen biologischen Bibliothek.
© Kurt Stueber, 2007. Dieses Buch ist geschützt durch die GNU Free Document License. Diese Lizenz erlaubt private und kommerzielle Verwendungen unter den Bedingungen der GNU Free Dokument License. Bei Verwendung von Teilen/Abbildungen bitten wir um die Quellenangabe: www.BioLib.de