Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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die bewegende Kraft der Elementen die wirkende Ursache aller Verrichtunge ist.

§. 5.

Wenn dieselbe zum Wirken bestimmet ist.

Die bewegende Kraft der Elementen wirket nur, wenn sie ihre Bestimmung hat. Diese Bestimmung erlanget sie selbst aus der Zusammensetzung der Elementen, aus dem Baue der festen Theile, und aus dem Einflusse äußerlicher Ursachen. Denn, obschon in der bewegenden Kraft selbst eine Ursache ist, warum eben jetzt eine Bewegung entstehe, und derohalben die mit einer bewegenden Kraft begabten Elemente in sich selbst eine Bewegung hervorbringen, so wird dennoch niemalen eine Bewegung erfolgen, wenn nicht die bewegende Kraft der Elementen von außen bestimmet wird, und also eine bestimmte Beschwindigkeit bekömmt. Ein richtiger Satz ist, daß keine Bewegung ohne Bestimmung seiner Geschwindigkeit, und maaßgeblicher Leitung seyn könne. Eben so gewiß ist es auch, daß die Elementen einer Materie sich nicht selbst eine Ordnung ihrer Bewegung machen, und eine regelmäßige Geschwindigkeit unter sich selbst, vermög ihrer Natur, anordnen können. Es werden also auch in den Pflanzen keine Verrichtungen entstehen, wenn die bewegende Kraft ihrer Elementen nicht ihre Bestimmung bekömmt.


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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