Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane (1929)

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6. Paläontologische und biologische Argumente. 121

Zum Schluß wollen wir noch kurz die wichtige Arbeit von Michaelsen über die geographische Verbreitung der Regenwürmer [154] besprechen, die mir besonders gute Bestätigungen der Verschiebungstheorie zu enthalten scheint, da die Regenwürmer weder Seewasser noch Eisboden vertragen und (außer durch den Menschen) auch schwer verschleppt werden können.

Michaelsen zeigt, daß die Permanenztheorie bei der Erklärung der Verbreitung der Regenwürmer auf große Schwierigkeiten führt,

Abb. 3l.

Heutige Verbreitung der Regenwurm-Familienreihe Lumbricina, eingetragen in die nach der Verschiebungstheorie rekonstruierte Eozänkarte, nach Michaelsen.

während die Verschiebungstheorie „in geradezu überraschender Weise" diese Verbreitung erklärt. Um dies zu veranschaulichen, bedient er sich zweier Kartenskizzen, die wir in den Abb. 30 und 31 wiedergeben. Als Kartengrundlage ist dabei die frühere Anordnung der Kontinentalschollen benutzt, worin nun die heutigen Regenwurmgattungen (fossile sind nicht bekannt) eingetragen sind. Bezüglich der transatlantischen Beziehungen sagt er: „Ich habe oben eingehend dargelegt und durch eine tabellarische Zusammenstellung veranschaulicht, wie sich eine große Anzahl von Beziehungslinien, nämlich fünf terrikole und drei limnische Formengruppen betreffend, quer über den Atlantischen Ozean spannen, eine Häufung regelmäßiger, annähernd paralleler Beziehungen, die es höchst wahrschein-


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen, Bearbeitung und OCR durch Kurt Stüber, Oktober 2003.
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© Kurt Stueber, 2003