Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane (1929)

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68 5. Geologische Argumente.

Sinne A. Wegeners, eine Auffassung, die ihre Stützen in der Beobachtung findet, daß seit ältesten geologischen Zeiten, mit Ausnahme des Permokarbons, im westlichen Südafrika ein Trockenklima geherrscht hat und andererseits die triassischen Ablagerungen in Minas einem trockenen Binnenlandklima entsprechen."

Besonders eingehende vergleichende Studien hat der bekannte südafrikanische Geologe du Toit auf einer zu diesem Zwecke ausgeführten Forschungsreise in Südamerika durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung, bei der auch die Literatur sehr vollständig berücksichtigt ist, sind 1927 in einem 157 Seiten starken Buch als Publikation Nr. 381 der Carnegie Institution of Washington unter dem Titel „A geological Comparison of South America with South Africa" [78] veröffentlicht. Das ganze Buch ist eine einzige geologische Beweisführung für die Richtigkeit der Verschiebungstheorie auf diesem Teile der Erde. Wollten wir alle Einzelheiten anführen, die sich in ihm zugunsten dieser Theorie ergeben, so müßten wir es von Anfang bis zu Ende übersetzen. Recht häufig finden sich Äußerungen wie die folgende: „In der Tat hatte ich auch bei genauer Untersuchung große Schwierigkeiten, mir vorzustellen, daß ich mich hier auf einem anderen Kontinent befand und nicht in einem Teile des südlichen Kaplands" (S. 26). Auf S. 97 sagt der Verfasser: „Als ich diesen Überblick vorbereitete, habe ich zuerst versucht, den historischen Bericht zu schreiben ohne Rücksicht auf irgend eine Hypothese über die Art und Weise eines solchen ehemaligen Zusammenhangs oder über die Art der schließlichen Trennung der Landmassen; aber als die Daten gesammelt waren, zeigte sich klar, daß sie sehr bestimmt in Richtung der Verschiebungstheorie weisen." Übereinstimmungen beiderseits des Ozeans seien jetzt in so großer Zahl bekannt, daß der Zufall dafür nicht mehr in Betracht komme, zumal sie sich auf enorme Landstrecken und Zeiten vom Vordevon bis zum Tertiär erstrecken. „Außerdem sind diese sogenannten Koinzidenzen sowohl von stratigraphischer als lithologischer, paläontologischer, tektonischer, vulkanischer und klimatischer Natur." Wir können hier nicht einmal die kurzgefaßte Aufzählung der Übereinstimmungen wiedergeben, die in Kapitel VII (Bearing on the displacement hypothesis) 7 Seiten füllt. Dagegen sei im folgenden die auf S. 15 bis 16 zusammengestellte Vergleichung der geologischen Hauptzüge mitgeteilt:

„Wir wollen nun die beiden Strecken, nämlich die von Sierra Leone bis zum Kap auf der einen und die von Parä bis Bahia Bianca


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen, Bearbeitung und OCR durch Kurt Stüber, Oktober 2003.
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© Kurt Stueber, 2003