Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. (1903)

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Anhang II.

Untersuchung des Gesteinsmaterials einiger australischer und papuanischer Steinbeile.

Von Professor Dr. G. Linck.

Zur Untersuchung lagen fünf Steinbeile vor, welche zwischen 10 und 22 Centimeter lang, 8—10 Centimeter breit und an den dicksten Stellen bis 3 Centimeter dick waren. Drei derselben, Nr. 3, 4, 5, die von der Südostküste von Neu-Guinea stammen, sind vollkommen bearbeitet und poliert, die anderen beiden, Nr. 1 und 2 aus Queensland (Burnett-Distrikt), sind mehr roh, etwa einem gut geschlagenen Handstück ähnlich und nur an der Schneide, d. h. an der einen Schmalseite auf eine geringe Erstreckung angeschliffen und anpoliert.

Die Farbe der Gesteine ist an den anpolierten Stellen dunkelsaftgrün, meist völlig homogen; nur zwei der Beile lassen Lagenstruktur erkennen, indem dünne, lichtere, gelblichgrüne oder dunklere,-fast schwarze Lagen mit der Hauptmasse abwechseln (Nr. 3 und 5). Auf dem frischen Bruch haben die Gesteine durchweg ein grünlichgraues Aussehen.

Unter dem Mikroskop sind bei diesen Gesteinen zwei verschiedene Typen zu unterscheiden.

Die drei vollständig anpolierten Stücke haben durchaus tuffartigen Charakter. Feldspatbruchstücke, seltene Quarzstückchen und viel Hornblende mit wenig Erz bilden die Hauptbestandteile, welche in dem einen Gestein (Nr. 4) regellos durcheinander gemischt und von gleichmäßig feinem Korn sind, während in einem anderen (5) gröberkörnige, feldspatreiche Lagen mit den herrschenden feinerkörnigen feldspatarmen abwechseln und bei dem dritten (Nr. 3) das Korn durchweg ein gröberes ist. - - Die Hornblende ist meist schmutziggrün, in Nr. 3 zum Teil auch bräunlich gefärbt und zeigt kräftigen


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Oktober, 2003.
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© Kurt Stueber, 2003