Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. (1903)

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Von Ambon nach Banda. Heimreise durch Indien.

weil sie bloß auf Augenmaß, nicht auf genauen Peilungen und Messungen beruht.

Um den ringförmigen Kraterwall, der durch die Inseln Gunong Api, Kraka und Neira repräsentiert wird, schlingt sich nun etwas excentrisch ein zweiter größerer Kraterwall, der noch unvollständiger ist, als der innere, und in der Hauptsache durch die Insel Lonthor repräsentiert wird. Dieselbe bildet zusammen mit den Inseln Pisang und Kapal einen Halbkreis im Süden und Osten um die inneren Inseln herum; die nördliche und westliche Seite dieses mächtigen Vulkangebildes ist verschwunden. Vielleicht hat allerdings die Insel Waii, die in der Verlängerung der Westküste von Lonthor liegt, mit zu diesem Ring gehört, dann würde die Form desselben keine

runde, sondern eine elliptische gewesen sein. Diese Konfiguration der vulkanischen Banda-Inseln erinnert in frappanter Weise an die Inselgruppe von Santorin, die südlichste der griechischen Cycladen. Auch dort bilden Santorin zusammen mit Therasia und Aspronisi den Gürtel eines äußeren Kraterwalles von elliptischer Form, in dessen Innerem sich später Palaea-Kaimeni, Mikra-Kaimeni und Nea-Kaimeni erhoben.

Die prachtvolle Vegetation, die die Inseln Neira und Lonthor bedeckt und die einen dichten Urwald vorzaubert, enthüllt sich beim Betreten als eine unübersehbare Fülle von Muskatnußparks. Seit Hunderten von Jahren hat man hier diese Anpflanzungen unter dem Schatten der hohen Kanariabäume angelegt, hat den Boden geebnet, das Unterholz weggeräumt und so eine Parkanlage geschaffen, die


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Oktober, 2003.
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© Kurt Stueber, 2003