Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. (1903)

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Teppichschlange.

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Jede Nacht, bevor ich mich zur Ruhe legte, untersuchte ich genau meine Decken, denn die Schlangen lieben es, sich in solchen weichen Verstecken zu verkriechen, und der Gedanke, vielleicht einen solchen Schlafgenossen zu haben, kann selbst einem sonst nicht furchtsamen Menschen die Nachtruhe stören. Ich nahm diese Gewohnheit an, nachdem mich Johnny einmal herbeigeholt und mir zwischen den

Teppichschlange, Python spilotes.

Falten seiner Decke eine höchst ungemütlich aussehende Diemenia olivacea gezeigt hatte, die ich meiner Sammlung einverleibte.

Die meisten Giftschlangen, die die Schwarzen mir brachten, waren für Sammlungszwecke unbrauchbar, weil die Eingeborenen die Tiere so sehr fürchten, daß sie sich nicht begnügen, sie einfach zu töten, sondern immer auch ihren Kopf bis zur Unkenntlichkeit zertrümmern. Dagegen haben sie nicht die geringste Scheu vor den mächtigen Riesenschlangen, der Teppichschlange, carpet-snake der Kolonisten, Python (Morelia) spilotes, die sie »Bui« nennen und deren weißes,


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Oktober, 2003.
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© Kurt Stueber, 2003