Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. (1903)

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Eine glänzende Einführung. 27

gestürzten Wagen hinter sich schleifend. Ich selbst war noch zur rechten Zeit abgesprungen und lief nebenher, aus Leibeskräften an den Zügeln zerrend, die ich in der Hand behalten hatte. Doch würde es mir schwerlich gelungen sein, die völlig außer sich geratenen Tiere zum Stehen zu bringen, wären sie nicht zum Glück geradewegs in den spitzen Winkel einer Umzäunung hineingerast und dadurch vollkommen gefangen worden. Mit Mühe gelang es uns die aufgeregten Tiere zu beruhigen, die wunderbarerweise weder sich selbst noch den umgestürzten Wagen ernstlich beschädigt hatten. Noch zehn Schritte weiter und der Wagen wäre wahrscheinlich an einem Baumstamm zertrümmert worden. So ging es mit einigen Verbiegungen und Verbeulungen ab.

Bald löste sich unser anfänglicher Schreck in Heiterkeit auf. Ich wurde allgemein zu dieser glänzenden Leistung, durch die ich mich in das Buschleben eingeführt hatte, beglückwünscht, und mir die schönsten Erfolge für die Zukunft in Aussicht gestellt. Denn, sagte man, das sei keine Kleinigkeit und müsse den Neid der erfahrensten Rosselenker erregen, daß der Wagen unter diesen Umständen nicht zu Atomen zertrümmert worden sei. Und in der Tat; das Glück blieb mir treu, und manche Fährlichkeit, in die ich während meines Buschlebens durch eigene Schuld oder durch unverschuldete Zufälligkeiten geriet, lief ebenso glücklich ab wie dieser erste Versuch, meine Kunst an den uneingefahrenen Queensländer Pferden zu versuchen.


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Oktober, 2003.
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© Kurt Stueber, 2003