Berg- und Seefahrten (1923)

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die mediterranen und die atlantischen, durch idese fatale englische Meerenge vollständig voneinander getrennt undisoliert werden! Man merkt es den englischen Soldaten, welchein Gibraltar umherstolzieren, an, daß sie sich gerade auf diesen Besitz nicht wenig zugute tun. 4-6000 Mann englische Garnison nebst vielen englischen Privatleuten, welcher hier leben, würden uns hier mitten nach Großbritannien hinein versetzen, wenn nicht der überwiegende Teil der Bevölkerung aus Spaniern bestände, und außerdem noch zahlreche Araber von der gegenüberliegenden afrikanischen Küste, sowie ein höchst buntes gemischtes Kontignent von Bewohnern der verschiedensten Punkte des Mittelmeeres - Italiener, Dalmatier, Griechen, Türken, Ägypter, Algerier usw. die Bevölkerung von Gibraltar zu einer der buntesten und eigentümlichsten Europas machte. Ebenso eigentümlich ist auch der Charakter der Stadt selbst, welche an der nordwestlichen Seite liegt.

Sonntag, den 17. März, mittag 12 Uhr verließen wir den afrikanischen Boden und um 3 Uhr landeten wir in Gibraltar. Heute haben wir den höchst großartigen und interessanten Felsen mit seiner kolossalen Befestigung besucht. Heute und gestern fanden in unserem Hotel sehr lebhabte Debatten über Darwins Theorie statt, wobei mein eifrigster Gegner ein in der ganzen Welt umhergereister amerikanischer Methodistenprediger, mein wärmster Verteidiger ein australischer Farmer ist.

Wir werden nun von hier übermorgen nach Granada, dann nach Madrid gehen, wo wir die erste Woche im April zu bleiben gedenken. Am 15. April spätestens wollen wir in Paris sein, um noch 14 Tage der Weltausstellung zu schenken. In den letzten Apriltagen denke ich direkt von Paris nach Jena zu reisen, wo ich Euch alle im besten Wohlsein wiederzusehen hoffe. Es grüßt Euch bis dahin von Herzen

Euer treuer Haeckel.


Faxsimile (Scan) dieser Textseite.

Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von Herrn Dr. Kurt Stüber zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Juni, 2003. Eingabe des Textes durch Kurt Stüber, Oktober, 2003.
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