"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

77. Brief

Berlin, 1. Oktober 1871.




Liebste Agnes! Als ich heute morgen um 7 1/2 Uhr hier eintrag, war mein guter Vater eine Stunde zuvor sanft entschlafen. Ich fand Tante Bertha bei meiner armen Mutter, welche die ganze Nacht zusammen am Bette gewacht hatten. Meine Mutter war gefaßt, ruhig und ergeben, wie es ja in diesem Falle nicht anders sein konnte. Der liebe Vater hat im ganzen wenig gelitten, ist am Montag (vor 6 Tagen) noch spazierengefahren, gestern morgen noch auf dem Rollstuhl in der Stube herumgefahren, nur mittag plötzlich schächer geworden, um dann rasch zusammenzufallen, so daß Tante Bertha den Nachmittag um 5 an Karl und mich telegraphierte. Die Nacht war er ziemlich ruhig, auch heute morgen noch ganz klar, konnte aber nicht mehr sprechen. Zuletzt hat er noch nach Karl und mir gefragt. Leider kamen wir zu spät . . .





Brief 76..........................................................................................Brief 78



zurück zum Inhaltsverzeichnis




Diese Seite ist Teil von Kurt Stübers online library
erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999