"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

68. Brief

Nauheim, den 26. Juli 1871.




Mein altes Ernstinchen! Du hälst mir ja eine ordentlich Strafpredigt, mir gutem Tierchen, die ich drei Briefwechsel, nach Jena zweifach, nach Eisenach und Berlin unterhalte und dabei noch Mutting pflege. Ihr seid undankbare Kinder! Nun vor allem danke ich Dir aber herzlichst für Dein liebes Briefchen, ich bin immer sehr froh, wenn ein Breif mit Deiner Handschrift kommt, und will Dir nur gar nicht sagen, was ich damit tue, damit Du nicht zu eingebildet wirst. Du sehnst Dich lange nicht so nach mir wie ich mich nach Dir, Altchen, das ist sicher, ich bin ein dummes Geschöpf darin. Von Mutters Gesundheit habe ich Clara geschrieben . : , ich bade ordentlich hintereinander weg und folge meinem Arzt und nicht Frauenzimmern, gestrenger Gatte! Leider werde ich wohl nächstens aussetzen, da ich einen angenehmen männlichen Umgang habe. Dir ganz recht, wie ich ja weiß?

Abeite mir nicht zu anhaltend, Herzensschatz, und strenge Deine Augen nicht zu sehr an, Du arbeitest gewiß tüchtig an Deinen Schwämmchen, schreibe mir doch darüber, das interessiert micht! Hast Du schon eine Tafel vom Dresdner Kupferstecher? Zu lesen habe ich noch genug . . .





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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999