"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

36. Brief

Jena, 20. Dezember 1868.




Mein lieber, lieber Ernst! Heute früh habe ich Deinen Brief bekommen und freue mich so sehr, daß Deine Vorlesung solchen Beifall gefunden hat. Ich bin ganz außer dem Häuschen darüber und wäre für mein Leben gern mit dabei gewesen. Siehst Du, liebes Herz, Du mußt nur immer auf Dein kleines kluges Frauchen hören, die Dir immer wieder versicherte, daß der Vortrag ausgezeichnet gelungen sei. Gerade das Mannigfaltige ist so anziehend darin, ich begreife die alten Jenenser nicht, ich begreife Gegenbaur, Dein einzigliebes Karolinchen, nicht und Schultze ebenso nicht, daß sie ihn nicht gelungen fanden. Das Klatschen muß nett gewesen sein. Mein gutes, liebes Tierchen, Du hast es auch verdient! Um nun aber auf unser süßes Wältyliebchen zu kommen, es ist ganz allerliebst . . . Heute wird auch die große Kiste nach Berlin an Reimers abgesandt. Es ist doch nett, solche Weihnachtskisten zu bekommen! Daß Dein lieber Vater wieder so viel besser ist, freut mich sehr, grüße den lieben Mann herzlichst und auch Mutter Lotte. Es ist Dir gewiß sehr behaglich bei Muttern, mein Herzensjunge? Ihre Fetttöpfe sind auch nicht zu verachten? . . . Nun Adieu, mein lieber Ernst, grüße Schwester und Schwager und kehre bald zurück in die Arme Deiner liebenden Gattin! Ist das nicht schön gesagt?





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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999