"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

253. Brief

Leipzig, 15. Februar 1914.




Liebste Agnes! Soeben (Sonntag morgen) habe ich Deinen Sendungen erhalten, schönen Dank! Heute schicke ich Dir noch einen letzten flüchtigen Gruß aus meinem 79. Lebensjahr. Morgen schon 80!! Ich habe die 3 Tage hier tüchtig gearbeitet, täglich 12 Stunden (früh von 4-10 und 11-1, nachmittags von 4-8). So habe ich denn meinen guten Vorsatz wirklich durchgesetzt und mache heute abend den letzten Strich unter meine letzte naturphilosophische Arbiet. Dienstag werde ich das Manuskript an Kröner abliefern. Bin sehr froh, fertig zu sein! Hier geht es mir bei unseren lieben Kindern und Enkeln sehr gut! Ich habe ein schönes ruhiges Zimmer, in dem ich ganz ungestört arbeiten kann. Unsere gute Liese tut alles mögliche, mich gut zu pflegen und zu füttern. Donnerstag, 19. Februar, mittag 2 Uhr, hoffe ich wieder bei Dir in Jena zu sein und mit Dir zu essen. Wenn einige gesonders erfreuliche Geburtstaggrüße (Jugend?) eingetroffen sind, kannst Du sie morgen nach hierherschicken. Herzlichste Grüße sendet Dir Dein alter invalider Ernst. Auch die Kinder und Enkel (alle sehr munter und nett) grüßen vielmals.





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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999