"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

162. Brief

Potsdam, 22. April 1884.




Mein geliebtes Röschen! Holdestes Wesen von Villa Medusa! Diesmal ist meine Oster-Erholung in Potsdam gründlich verregnet resp. verschneit . . . Die Sonne habe ich hier noch nicht gesehen. Dabei vermisse ich schmerzlich die Fleischtöpfe meines teuren Weibchens und die herrliche Schlafstube am Leutra- Bache! Es ist doch was Schönes um eine behagliche Häuslichkeit und um schmackhafte Ernährung!

Ich sitze den ganzen Tag bei meiner guten alten Mutter und pinsele an Ceylon-Skizzen. Die gute Alte ist recht wacklig und klapperig, obwohl geistig unverändert frisch und energisch . . . Die Überraschung mit 500 Mk. Honorar für die französische Schöpfungsgeschichte ist ja sehr angenehm! - Empfange mich recht liebevoll, ergeben und demütig . . .





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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999