Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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len: denn ein solcher wird aus den wirklich vorhandenen kränklichen Zufällen die ebenfalls wirklich vorhandene Ursache der Krankheit bestimmen, und auf eine entscheidende Art erkennen, und nicht weniger den Ursprung der Krankheiten (zu dessen Kenntniß ihn diese Lehrart leitet, §. 91.) regelmäßig von der Ursache selbst zu entscheiden wissen. Solchergestalt kann er ohne große Mühe jenes wählen, und anwenden, welches dem Ursprunge entgegen gesetzet ist, wenn es mit demselben eine solche Beschaffenheit hat, daß das Gegenmittel in unserer Gewalt sey. Durch die Gegenwart des angewendeten Gegenmittels höret das wirkliche Daseyn des Ursprungs der Krankheit auf, und es befindet sich jenes gegenwärtig, welches der Ursache entgegen ist; mithin wird auch selbst die Krankheit durch das ihr Widrige gehoben.

* wir sehen, daß zuweilen in Gärten die Zuckermelonen kröpfigen Auswachs haben, und aus den §. 86. 87. sind wir belehret, daß diese Geschwulsten von der Gewalt der flüßigen Theile entstehen, und daß diese Gewalt von der zu häufigen Feuchtigkeit als von einem Ursprunge seine Bestimmung habe. Wenn wir demnach gestoßenen Kalkstaub mit dieser Erde vermischen, werden die Zuckermelonen im künftigen Jahre ohne Ungestalt wachsen, weil wir durch die Beymischung des Kalks die zu viele Feuchtigkeit der Erde, und mit derselben die in die Melone wirkende Gewalt der flüßigen Theile benahmen, oder doch mäßigten. Da demnach


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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