Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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§. 39.

Die Gattungen der Schwachheiten in allen Verrichtungen zugleich.

Die Schwachheit in allen Verrichtungen zugleich, ist entweder eine durchgängige Endigung, und Aufhörung aller Thätigkeiten; sie bestehet auch in einem mehr als gewöhnlichen Winterschlafe, oder sie findet sich allein bey den im Herbste gepfropften Pflanzen. Es sind demnach dreyerley Gattungen derselben.

* 1. Eine gleichsam augenblickliche Stillstehung aller Thätigkeiten kann man bisweilen an Bäumen nach einem heftigen Donnerwetter bemerken, denn dieselbe, obschon sie sich vorhero in gutem Wohlstande befanden, verändern sich geschwind, ja augenblicklich, werden entblattet, und dörren aus. 2. Wenn die Pflanzen, besonders im Winter, keine uns merkliche Verrichtung ausüben, keine Nahrung zu sich nehmen, und keinen Trieb machen, u. s. f. so sagt man, sie schlafen. In kälteren Jahren aber, da der Winter länger währet, schlafen sie auch länger, und erwachen gar lange nciht. 3. Wenn die Einimpfung der jungen Zweiglein, die durch das Schüsselein geschieht, im Herbste unternommen, und die Beschneidung bis auf das Frühjahr bey wilden Bäumen verschoben wird, heißt es, der Pfropfzweig schläft. Nicht selten aber beobachten wir, daß dergleichen Pfropfzweige, obschon sie zur Zeit ihrer Ein


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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