Abhandlung über die Krankheiten der Pflanzen, ihrer Kenntniß, und Heilung (1779)

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Dingen gemeinschaftliche Schicksal der Vergänglichkeit aufgelöset werden, und zu seyn aufhören.

* Eben diese unterschiedene Zustände des Alters befinden sich bey den Thieren: dahero scheinet es nicht ungereimt, auch bey den Pflanzen sich der Ausdrücke der Kindheit, der Jugend, des erwachsenen und hohen Alters zu bedienen.

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Die Verrichtungen der Pflanzen.

Die Verrichtungen, welche wir bey den Pflanzen in dem dreyfachen Zustande ihres Alters wahrnehmen, sind fürnämlich folgende. Sie ziehen aus der Erde sowohl, als aus der Dunstkugel des Saft an sich; verbreiten denselben durch ihre Gefäße; mit Hülfe einer Gährung machen sie ihn zur Nahrung tauglich, so daß er ihnen zu Erhaltung ihrer eigentlichen Wesenheit und Wachsthum dienet; das Unnütze des Safts legen, hauchen, oder stoßen sie von sich; und mit Erzeugung gleichförmiger Körper vermehren sie ihr Geschlecht.

* Denn die Pflanzen sind wirksame Körper, die vermög ihres körperlichen Baues und der Beschaffenheit ihrer Theile eine zum Wachsthume, und Stärke gedeihliche Kraft besitzen. In den jetzt benannten Verrichtungen aber wird allerdings eine belebende Kraft angezeiget.


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und Bearbeitung durch Kurt Stüber und Frank Al-Dabbagh, April, 2003.
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