6. Paläontologische und biologische Argumente.
103
einfaches Bild; sie war offenbar wiederholt durch Transgressionen aufgehoben oder doch behindert. Lehrreich ist die folgende, von Arldt [11] gegebene Tabelle, welche die Prozentzahlen der identischen Reptilien und Säugetiere hüben und drüben angibt:
Reptilien Säugetiere °/0
Karbon .......... 64
Perm 12
Trias . .... 32
lura . 48
Untere Kreide ....... 17
Obere Kreide 24
Eozän 32 35
Oligozän . . 29 31
Miozän .......... 27 24
Pliozän ........... ? 19
Quartär ? 30
Der Gang dieser Zahlen stimmt gut mit unserem in Abb. l dargestellten Abstimmungsresultat überein, nach welchem die Landverbindungen im Karbon, in der Trias, dann allerdings nur für den unteren, nicht mehr den oberen Jura, aber wieder von der Oberkreide ab das ältere Tertiär hindurch von der Mehrzahl der Fachgelehrten angenommen wird. Ganz besonders tritt die Übereinstimmung für das Karbon hervor, vielleicht weil hier die Fauna besonders gut bekannt ist. Sowohl über die Fauna wie die Flora des europäischen und nordamerikanischen Karbons liegen besonders eingehende Untersuchungen in großer Zahl vor von Dawson, Bertrand, Walcott, Ami, Salter, v. Klebelsberg u. a. Letzterer [129] hat besonders auf die faunistische Gemeinsamkeit der marinen Zwischenschichten in den kohlenführenden Schichtenfolgen vom Donez durch Oberschlesien -- Ruhrrevier -- Belgien -England bis nach dem Westen Nordamerikas hingewiesen, welche bei ihrer kurzen Zeitdauer sehr auffallend ist. Dabei sind die Identi-
Frage der Zeitsetzung überhaupt nichts mit der Richtigkeit oder Unrichtigkeit der Verschiebungstheorie zu tun; sie bleibt vollkommen den SpezialWissenschaften überlassen und dient der Verschiebungstheorie nur dazu, ihre Aussagen präziser zu gestalten. Auch wenn künftig -was durchaus möglich ist — in diesen Zeitsetzungen noch kleine Korrekturen angebracht werden müßten (große sind nicht mehr zu befürchten), so wäre doch kein Anlaß, von einer Korrektur der Verschiebungstheorie zu sprechen.
|
Faxsimile (Scan) dieser Textseite.
|