Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane (1929)

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28 3. Geodätische Argumente.

Länge. Im ganzen lagen also nunmehr bereits folgende vier voneinander unabhängige Vergleiche vor:

Koch -- Borgen und Copeland, Koch -- Sabine, Jensen -- Falbe und Bluhme, Jensen -- Ryder,

welche sämtlich im Sinne der Verschiebungstheorie ausfielen. Wenngleich also alle diese Vergleichungen ganz oder teilweise an dem Umstand kranken, daß sie auf Mondbeobachtungen beruhen, die mit unkontrollierbaren systematischen Fehlern behaftet sein können, so wurde doch durch diese Häufung gleichartiger Ergebnisse, denen

Abb. 6.

Verschiebung Grönlands nach den älteren Längenbestimmungen.

anders geartete nicht gegenüberstehen, bereits die Annahme, daß es sich überall nur um unglückliche Anhäufung extremer Beobachtungsfehler handele, in hohem Maße unwahrscheinlich.

Die dänische Gradmessung hatte aber glücklicherweise eine Wiederholung dieser Längenbestimmungen in regelmäßigen Zeitabständen in ihr Arbeitsprogramm aufgenommen,- und dementsprechend bestand die zweite Arbeit Jensens in der Anlage einer für solche Zwecke geeigneten Station bei Kornok in dem klimatisch begünstigten inneren Teil des Godthaabfjords und der Ausführung der ersten grundlegenden Bestimmung von deren geographischer Länge mit Hilfe der genauen funkentelegraphischen Zeitübertragung. Er fand für die Länge von Kornok im Jahre 1922 den Wert:

aus Sternbeobachtungen: 3h 24'm 22,5s ±0,1s w. v. Gr. „ Sonnenbeobachtungen: 3 24 22,5 ±0,1 w. v. Gr.


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen, Bearbeitung und OCR durch Kurt Stüber, Oktober 2003.
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© Kurt Stueber, 2003