Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane (1929)

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2. Das Wesen der Verschiebungstheorie.

Belastung entsprechenden Gleichgewichtslage zustrebt, um nach dem Abschmelzen des Inlandeises wieder nach und nach die alte Gleichgewichtslage anzunehmen, wobei die während der Depression gebildeten jstrandljnien mit emporgetragen werden. So zeigen die aus den Strandlinien abgeleiteten „Isobasenkarten" de Geers [23] für die letzte Vereisung Skandinaviens eine Depression des zentralen Teiles um mindestens 250 m, die nach außen allmählich

Abb. 3.

Wasserscheide »»»» Eisscheide

100 -- -- Linien gleicher Hebung Vorwiegend vorcambrischer Untergrund

Betrag der postglazialen Hebung Fennoskandiens nach Högbom,

in Metern.

geringer wird, und für die größte der quartären Vereisungen sind noch höhere Werte anzunehmen. In Abb. 3 geben wir eine Karte dieser postglazialen Hebung Fennoskandias nach Högbom (aus Born [43]) wieder. Dieselbe Erscheinung hat de Geer auch für das nordamerikanische Vereisungsgebiet nachgewiesen. Rudzki [15] hat gezeigt, daß man unter Annahme der Isostasie hieraus plausible Werte für die Dicke der Inlandeisschicht berechnen kann, nämlich 930 m für Skandinavien und 1670 m für Nordamerika, wo die Senkung


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen, Bearbeitung und OCR durch Kurt Stüber, Oktober 2003.
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© Kurt Stueber, 2003