Richard Semon: Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. (1903)

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Zierrat und Schmuck.

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benutzt, aber seine Verwendung ist in allen vier Fällen eine wesentlich verschiedene, und es ist geradzu erstaunlich, mit welcher Kunst und Exaktheit bei allen diesen durch die Papuas, die doch nicht mit Maß und Zirkel arbeiten, das schwierige Problem gelöst worden ist, die Kugelfläche in symmetrischer und ebenmäßiger Weise mit den vielgestaltigen und frei behandelten Arabesken zu bedecken. Wieder eine andere Art der Ornamentierung findet man auf dem S. 439 abgebildeten kapselartigen Gefäß, das aus einer Kokosnuß besteht, in deren Schale ein einfaches Muster eingeritzt ist.

Verschwistert mit diesem Formensinn findet sich überall eine ebenso lebhafte und ebenso geschmackvolle Farbenfreudigkeit. Ich müßte bunte Abbildungen geben, um eine richtige Vorstellung davon zu erwecken, in wie anmutiger Weise die Papuas die Federn der Paradiesvögel, bunten Papageien und Kasuare, sowie die Schwänze der Beuteltiere zu diadem- oder agraffenartigem Kopfschmuck oder zu Verzierungen ihrer Geräte und Waffen zu benutzen verstehen. Leider sind die Autotypien, Seite 436 Figur 37, 39—44, zu undeutlich, um das zu illustrieren. Die Röcke der Frauen, die aus Gras, Schilf oder Kokosnuß fasern bestehen, sind ebenfalls häufig

Eingebrannte Muster auf den Bambus-Tabakpfeifen.


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Das Original des Werkes wurde freundlicherweise von der Universitätsbibliothek Köln zur Verfügung gestellt. Einscannen und bearbeiten durch Frank Al-Dabbagh, Oktober, 2003.
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© Kurt Stueber, 2003