"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"

170. Brief

Ponteresina, 23. August 1886.




Mein geliebtes Röschen! Soeben habe ich Deinen lieben Brief vom 19. August erhalten, der mir zu meiner großen Beruhigung mitteilt, daß Dir die Wildunger Kur gut bekommt und Du dort gut verpflegt wirst. Mir geht es auch wieder besser, nachdem ich ein paar tüchtige Wandertage (mit kolossaler Schwitztour) hinter mir habe. Die Füße laufen in den trefflichen Bergschuhen des Kahlaer Geisenheimer ganz vortrefflich. Im ganzen ist aber meine alpine Reiselust sehr mäßig, und ich wollte, ich wäre erst wieder mit meinem lieben Schätzchen daheim im stillen Jena, dessen umrankte Villa Medusa schöner ist als die ganze Schweiz innen und außen.

Wenn Du mehr Geld brauchst, laß Dir von meiner Mutter oder Clara etwas schicken . . . Ich denke, wir treffen Sonnabend, 4. September (oder Freitag), wieder im lieben Jena ein und fahren von Bebra aus zusammen mit dem Schnellzug. Abends 10 Uhr in Jena. Ich erwarte Brief in Glarus . . .





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erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999